Frau G. – Das Theaterstück zum Sommerfest

8. Akt

Belhor steht auf der Bühne (ohne Hintergrund) als G. dazu kommt.
Belhor Wir müssen eine Menge besprechen. Viele Dinge sind geschehen, interessante Dinge. Wie es scheint, ist das primitive Leben eingetroffen. Als nächstes kommt Selbstwahrnehmung, dann Intelligenz. Es ist nur eine Frage der Zeit.
G. Nur, wenn ich nicht eingreife. Sie sind gut informiert.
Belhor Informiert zu sein, ist meine Aufgabe. Ich habe aber eine Bitte: Greifen Sie nicht ein. Erlauben Sie den Kreaturen sich zu entfalten und zu reifen.
G. Ich werde darüber nachdenken.
Belhor Wenn sie Intelligenz entwickeln, haben die Wesen wenigstens den Eindruck, eigene Entscheidungen treffen zu können. Lassen Sie ihnen die Illusion, einen freien Willen zu haben. Was kann das schaden?
G. Treiben Sie keine Spiele mit mir!
Belhor Ich treibe mit niemanden Spiele. Ich verlange ja nicht, dass Sie etwas tun. Im Gegenteil: Tun sie nichts!
G. Im Moment sehe ich keinen Nachteil darin, die Dinge laufen zu lassen. Später werde ich abwägen müssen.
Belhor schaut das Universum an Es ist so kostbar. Erinnern Sie sich an unser ersten Gespräch?
G. Ich vergesse nichts.
Belhor Natürlich nicht. Ich möchte eine Frage wieder aufnehmen: Wissen Sie im voraus, was hier drin geschieht? Auch wenn die Geschöpfe Gehirne entwickeln? Diese haben ja extrem viele Möglichkeiten. Und jede beeinflusst die Entscheidung des Wesens.
G. Na und? Das kann ich berechnen.
Belhor Natürlich können Sie das berechnen. Aber warum sollten Sie es tun? Ich bitte Sie die Entwicklung dieser Gehirne nicht zu verhindern und auch nicht ihr Verhalten vorherzusagen. Lassen Sie die Geschöpfe frei handeln.
G. Wenn diese hypothetischen Geschöpfe – ich habe noch nicht entschieden, ihre Existenz zuzulassen – Entscheidungen ohne mein Vorauswissen treffen können, unterlägen sie nicht mehr meiner Kontrolle.
Belhor Macht Ihnen das Sorgen? Bestehen Sie weiter aus egoistischen Gründen auf dieser Kontrolle?
G. Das ist ein seltsamer Gedanke.
Belhor Gut. Dann interessiert mich die Sache wieder. Auf das Leben! ab

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Lutz Donnerhacke
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1 Kommentar zu „Frau G. – Das Theaterstück zum Sommerfest“

  1. Constanze sagt:

    Es hat wahnsinnig viel Spass und Freude gemacht das Stück zu Proben und aufzuführen. Danke an alle die zum Gelingen des Stückes beigetragen haben.