Frau G. – Das Theaterstück zum Sommerfest

5. Akt

G. betrachtet das Universum Man soll von jedem Ort und zu jeder Zeit alles genauso vorfinden. Symmetrie sei das erste Gesetz.
Das Universum wackelt. G. freut sich.
G. Aber man muss merken, dass etwas passiert. Zukunft und Vergangenheit sollen verschieden sein. Dann sieht man wie es sich bewegt. Entwicklung sei das zweite Gesetz.
Das Universum wackelt. G. freut sich.
G. Bin ich zu schnell? Ich sollte Rücksicht auf Tante Penelope nehmen. Rücksicht? Oh ja, es soll nichts einfach so – ohne Ursache – geschehen können. Jedes Ereignis soll von früheren Ereignissen abhängen. Kausalität sei das dritte Gesetz.
Das Universum wackelt. G. freut sich.
G. Das allererste Ereignis bin ich. So ist es schön spirituell. Onkel Deva wird sich freuen. Achja, die Harmonie. Die Kräfte im Universum scheinen mir ein wenig ungleich zu sein. Sie sollen lieber der Musik gleichen. Harmonie der Kräfte sei das vierte Gesetz.
Das Universum wackelt, wabert und platzt. G. schaut erschrocken.
G. Zu viel Schönheit und Harmonie ist offenbar nicht zu halten. Peinlich.
G. sucht ein neues Universum, markiert es genau so und grinst verstohlen.
G. Hoffentlich merkt es keiner. Also gut. Drei Gesetze. Das reicht.
Penelope und Deva kommen zurück.
Deva Was war das? Wir hatten etwas gehört.
Penelope nimmt das Universum Schön! Du hast Dir also Zeit gelassen hat, so wie ich Dir geraten habe. Denn wenn man Dinge überstürzt, zerstört man schnell so ein Universum. Das wäre doch schade. Und jetzt? Was willst Du rein tun?
Deva Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte: Eine Seele wäre gut. Das Universum sollte wissen, dass es mit Dir verbunden ist. Du bist schließlich der Schöpfer.
G. Das ist wohl nicht nötig. Ich weiß es. Du und Tante Penelope wissen es. Es gibt keinen Grund, das die Schöpfung es auch weiß.
Penelope Sei nicht bescheiden. Du bist ein Künstler. Du brauchst Publikum.
G. Wozu eine Seele? Unsterblich sind nur wir, da drin vergeht alles.
Deva Die Geschöpfe vergehen? Sie lösen sich auf und sterben? Dann lass ihre Seelen doch wenigstens in neue Körper zurück kehren. Sonst wäre das schrecklich traurig.
Penelope Jetzt wirst Du sentimental. Lass uns spazieren gehen.
Alle drei ab.

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Lutz Donnerhacke
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1 Kommentar zu „Frau G. – Das Theaterstück zum Sommerfest“

  1. Constanze sagt:

    Es hat wahnsinnig viel Spass und Freude gemacht das Stück zu Proben und aufzuführen. Danke an alle die zum Gelingen des Stückes beigetragen haben.