Frau G. – Das Theaterstück zum Sommerfest

1. Akt

Weißer Raum, Leere. G, Penelope und Deva sind anwesend. Penelopes Haare sind zerzaust.
G. streckt sich, gähnt Ich werde das Universum schaffen.
Penelope Warum? Bist Du mit der Leere nicht zufrieden?
G. Ja doch, natürlich …
Penelope Du bringst alles noch durcheinander.
Deva Lass ihn doch in Ruhe! Stellt sich neben G. Und legt die Hand auf die Schulter.
Penelope Sag mir nicht, was ich zu tun habe!
Penelope Dreht sich zu G. Und?
G. Ich weiß nicht. Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten. Da bin ich unbegrenzt unentschlossen. Aber diesmal schaffe ich es!
Penelope Diesmal?
G. Oh. Jetzt habe ich offenbar gerade die Zeit erschaffen.
Ein schwarzer Keil, der an der breiten Seite ausfasert erscheint im Hintergrund.
G. Jetzt gibt es Zukunft weist vor die Keilspitze, Vergangenheit weist auf die breite Seite des Keils und Gegenwart weist auf die Kante.
Deva Wie ein Pfeil ins gestaltlose Nichts, der in die Zukunft weißt. Da wird einem erst bewusst, wie sich die Dinge aneinander reihen. Ein kontinuierlicher Ablauf von Ereignissen.
Penelope Wachen und schlafen! Haben wir das etwa die ganze Zeit getan?
Deva Du hast geschnarcht!
Penelope Zu G. Ich habe Dir doch gesagt, Du verdirbst alles! Schluchzt Wir waren so glücklich hier. Jetzt muss ich plötzlich sagen: „Wir waren“, früher hingegen … Schon wieder! Es war viel netter als alles gleichzeitig geschah. Ich hasse es, über die Zukunft nachzudenken.
G. Findest Du nicht, dass wir eine Verantwortung gegenüber der Zukunft haben? Gegenüber den Dingen, die ich vielleicht noch schaffen werde?
Penelope Unsinn! Du hast keine Verpflichtungen gegenüber Dingen, die noch gar nicht existieren und die es nie geben wird, wenn Du nur mal Deine Gedanken für Dich behalten würdest! Aber jetzt ist es zu spät!
Deva streichelt Penelope sanft Beruhige Dich.
G. Vielleicht hilft das ja? Experimentelle Musik erklingt, variiert durch mehrere Stile und wandelt sich zur getragenen Klassik.
Penelope Meine Haare! Wie sehe ich denn aus?
Diese Musik wird nun immer im Hintergrund ertönen, wenn das Nichts auf der Bühne ist.

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Lutz Donnerhacke
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1 Kommentar zu „Frau G. – Das Theaterstück zum Sommerfest“

  1. Constanze sagt:

    Es hat wahnsinnig viel Spass und Freude gemacht das Stück zu Proben und aufzuführen. Danke an alle die zum Gelingen des Stückes beigetragen haben.