Frau G. – Das Theaterstück zum Sommerfest

3. Akt

Als G. aus der Meditation erwacht, steht Belhor neben ihm.
Belhor Guten Tag. Entschuldigen Sie, dass ich mit dieser Formulierung der Schöpfung vorgreife.
G. Ich habe Sie nicht eingeladen.
Belhor Schön haben Sie es hier. Schaut sich um. Richtig bequem. Diese Musik zum Beispiel ist ganz entzückend. Aber ist es nicht vorstellbar, dass dieselbe Musik für andere Ohren … unangenehm klingen könnte?
G. Was wollen Sie?
Belhor Richtig. Es gibt wichtigere Fragen: Halten Sie es für möglich, dass eine Sache und ihr Gegenteil gleichzeitig wahr sein könnten?
G. fasziniert Rein logisch können nicht beide wahr sein, obwohl es nicht immer aus sich selbst heraus zu erkennen wäre. Jenseits der Logik …
Belhor … gibt es andere Erfahrungen. Ich nehme an, Ihnen ist das Vernünftige geläufiger, aber das Irrationale erlaubt viel mehr … Machtausübung. Natürlich nur, wenn Sie das beabsichtigen.
G. Ich ziehe es vor, nur so viel Macht auszuüben, wie nötig ist. Bei Bedarf ist meine Machtfülle aber unbegrenzt.
Belhor Das möchte ich sehen. Nein, interessanter als das Ausmaß ist der Zweck. Sagen Sie, rechtfertigt das Ziel eigentlich jedes Mittel? Oder ziehen Sie eine Grenze?
G. So allgemein kann man das nicht beantworten.
Belhor Keine absoluten Prinzipien? Sie würden also manchmal jeden Preis akzeptieren, um Ihr Ziel zu erreichen. Ja, es ist wichtig, so etwas über sich zu wissen.
Belhor betrachtet aufmerksam die blubbernden Universen.
Belhor Ist es wohl möglich, sich alles vorzustellen, was je da drinnen geschehen könnte?
G. Selbst für jemanden mit unbegrenzter Macht bietet die Zukunft viele Überraschungen.
Belhor Wie viele davon werden tragisch enden? Wie viel Leid müssen diese Lebewesen ertragen? Lächelt G. an.
G. Das würde ich überhaupt nicht erlauben!
Belhor Oh, habe ich Sie beunruhigt? Lacht Na, dann.
Belhor verlässt die Bühne.

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Lutz Donnerhacke
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1 Kommentar zu „Frau G. – Das Theaterstück zum Sommerfest“

  1. Constanze sagt:

    Es hat wahnsinnig viel Spass und Freude gemacht das Stück zu Proben und aufzuführen. Danke an alle die zum Gelingen des Stückes beigetragen haben.