Liebe Chorsängerinnen und -sänger, liebe Gemeinde, liebe haupt- und nebenamtliche Kirchenmusikerinnen und -musiker, insbesondere Chorleiterinnen und Chorleiter des Kirchenkreises Jena, liebe Vorsitzende der Gemeindeleitungen,
unter den gegebenen Schutzbestimmungen und Einschränkungen in unserer Kirche haben die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker eine besonders beschwerliche Last zu tragen. “Dem Herrn neue Lieder zu singen”, fröhlich zu singen von seinen Werken”, “ihn zu preisen in der großen Gemeinde” (Psalmen 22, 92, 98), ist zur Zeit so gut wie unmöglich.
Das geistliche Singen teilt weithin das Los der gesamten Chormusik in unserem Land.
Zugleich passiert viel Kreatives; kleine Chöre summen, treffen sich im Freien, treten solistisch auf oder in sehr überschaubaren Formen. Trotzdem: Sich nicht im Chor treffen und gemeinsam singen zu können, betrübt und belastet.
Wir erfahren schmerzlich, dass uns mit der Chormusik ein entscheidendes Element fehlt, Jubel und Trauer ausdrücken zu können. Wir erleben, wie wertvoll und unverzichtbar uns die Kirchenmusik ist.
Das Zentrum für Kirchenmusik der EKM hat zwar einen konstruktiven Baustein für das Singen mit Chören vorgelegt. Dieses Hygiene-Schutzkonzept wirkt jedoch mit seinen vielen Hinweisen und notwendigen Vorkehrungen verwirrend und letztlich dem gemeinsamen Singen wenig förderlich. Es bleiben Unsicherheiten und Bedenken.
Deshalb haben wir uns einstimmig auf den Rat verständigt, bis Anfang September in unseren Kirchenkreisen keine regulären Chor- und Posaunenchorproben mehr durchzuführen.
Es kennt der Herr die Seinen und hat sie stets gekannt,
die Großen und die Kleinen in jedem Volk und Land.
Er lässt sie nicht verderben, er führt sie aus und ein;
im Leben und im Sterben sind sie und bleiben sein. (EG 358,1)
Ihr Ralf Krieg, Kreiskantor
Ihr Sebastian Neuß, Superintendent