Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet: * und
unter dem Schatten des Allmächtigen bleibet.
Der spricht zu dem Herren: meine Zuversicht und
meine Burg: * mein Gott, auf den ich traue.
Denn er errettet dich vom Stricke des Jägers: *
und von der verderblichen Seuche.
Er wird dich mit seinen Fittichen decken: * und
Zuflucht wirst du unter seinen Flügeln haben.
Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, + dass
du nicht erschrecken musst vor dem nächtlichen
Grauen: * vor den Pfeilen, die des Tages fliegen.
Vor der Pest, die im Finstern schleicht: * vor der
Seuche, die am Mittag Verderben bringt.
Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite + und
zehntausend zu deiner Rechten: * so wird es doch
dich nicht treffen.
Ja, du wirst es mit eigenen Augen sehen: * und
schauen, wie den Gottlosen vergolten wird.
Denn der Herr ist deine Zuversicht: * der Höchs-
te ist deine Zuflucht.
Es wird dir kein Übel begegnen: * und keine Plage
wird sich deinem Hause nahen.
Denn er hat seinen Engeln befohlen: * dass sie
dich behüten auf allen deinen Wegen.
Dass sie dich auf den Händen tragen: * und du
deinen Fuß nicht an einen Stein stößest.
Über Löwen und Ottern wirst du gehen: * und
junge Löwen und Drachen niedertreten.
Er liebet mich, darum will Ich ihn erretten + er
kennet meinen Namen, darum will Ich ihn
schützen: * er rufet mich an, darum will Ich ihn
erhören.
Ich bin bei ihm in der Not: * Ich will ihn heraus-
reißen und zu Ehren bringen.
Ich will ihn sättigen mit langem Leben: * Ich will
ihm zeigen mein Heil.
~ Psalm 91
Ich mag diesen Psalm sehr, zum Einen, weil er so ein “Gott beschützt dich”-Psalm ist, aber auch weil ich sehr viele schöne Erinnerungen damit verbinde. Der Psalm 91 ist, eingeschlossen in die Psalmen 4 und 134, einer der drei festen Completpsalmen, wird also im Nachtgebet der Kirche gesungen bzw. gebetet.
Wenn ich den Psalm höre, dann kriege ich immer dieses wunderbare Gefühl von “So, der Tag ist zuende, jetzt kann ich mich ausruhen.”. Aber vielleicht das Schönste an diesem Psalm, ist, wie er in sich aufgebaut ist.
Verse eins und zwei bilden eine Art Einleitung, wo aber nicht zu jemandem direkt gesprochen wird. Da dieser Teil aber Gott sehr direkt beschreibt, kann Gott damit auch angesprochen werden.
In den Versen 3-8 spricht der Psalmschreiber jemanden direkt an, z.B.: Er wird dich(!) mit seinen Fittichen decken.
Es entsteht eine Art Erinnerungspredigt, was Gott alles für uns macht.
Im Bereich danach, bis Vers 14, geht das weiter, aber wird hier genauer beschrieben, wie Gott das eigentlich macht.
Hier stehen auch die beiden Verse, die der Teufel zitiert, als er Jesus versuchen will:
Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stößest.
Wichtig ist, er hat den zweiten Halbvers des ersten Verses ausgelassen. Wenn man oben guckt, dann steht da:
Denn er hat seinen Engeln befohlen: * dass sie
dich behüten auf allen deinen Wegen.
Der letzte Teil rundet den gesamten Psalm ab und ist noch einmal auf seine eigene Weise interessant.
Von Vers 14 ab, spricht Gott nämlich komplett als Ich-Person und verspricht seine Hilfe, Liebe und Treue.
Liebe Gemeinde, ich hoffe, dass diese kleine Andacht, ohne viel Inhalt zu bringen, Sie und euch, dem Worte nach, ein bisschen zum Nachdenken angeregt hat.
Bleiben sie gesund!
Konrad Brakhage
Wohlan, lobet den Herren, alle Knechte des
Herren: * die ihr stehet des Nachts im Hause
des Herren.
Hebet eure Hände auf zum Heiligtum: * und lobet
den Herren.
Der Herr segne dich aus Zion: * der Himmel und
Erde gemacht hat.
~ Psalm 134