Johannes 12, 32: „Ich aber werde, wenn ich erhöht bin von der Erde alle an mich ziehen.“
Diese Worte spricht Jesus zu seinen Jüngern. Aber als was? Ist es eine bedauernde Vorhersage, eine Entschuldigung, Trost?
Immerhin prophezeit Jesus hier nicht nur seinen baldigen Tod sondern auch die Art seines Ablebens: er wird erhöht werden, am Kreuze aufgehängt.
Eine düstere Botschaft, die die Jünger und Umstehenden zurecht in Schrecken versetzt. Er wird bald sterben und sein Tod wird schmerzhaft und grausam sein. Und er weiß es.
Aber trotz dieser erschreckenden Botschaft schwingt Hoffnung in seinen Worten mit, und ein Versprechen. Jesus wird erhöht sein, er wird groß, mächtig, göttlich sein, das Leid seines Todes wird ein Ende haben.
Gleichzeitig verspricht er den Anwesenden, dass er alle an sich ziehen wird, jeder einzelne wird erlöst werden. JEDER. Alle werden in seinem Reich Platz haben, ohne jemals etwas dafür getan zu haben, denn Jesus wird für sie -für uns- gestorben sein und sie befreit haben, ohne dass sie es überhaupt wussten.
Noch bevor wir einen Fehler machen wird er verziehen und vergessen sein, einfach nur weil Jesus für uns stirbt.
Der Wochenspruch für diese Woche stammt aus Psalm 98, Vers 1: Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder! Dazu möchte ich Ihnen einige Gedanken mit auf den Weg geben:
Gerade in Zeiten, in denen unser Leben dunkel erscheint oder von traurigen Ereignissen überschattet ist – wie jetzt mit Corona – fällt es uns oft schwer, die Wunder wahrzunehmen oder an sie zu glauben. Aber trotzdem sind sie da. Wir müssen nur mit offenen Augen durch die Welt gehen.
Auch dieses Jahr brach der Frühling sich bahn. Die Bäume trieben aus und die Natur erwachte.
Und als ich neulich nachts nicht schlafen konnte, erblickte ich stattdessen einen herrlichen Sternenhimmel.
Solche Dinge sind doch eigentlich kleine Wunder. Finden Sie nicht auch?
Aber wir Menschen nehmen so vieles, was Gott uns schenkt, allzu oft als selbstverständlich hin. Deshalb können wir die vielen kleinen Wunder oft nicht sehen. Lassen Sie uns in den nächsten Tagen einfach mal aufmerksamer durchs Leben gehen. Ich bin sicher, dass jeder von uns dann ein kleines Wunder entdecken wird: ein Lächeln, die kleine Blume am Wegesrand, ein unverhofftes Lob…
Vielleicht entdecken Sie im morgendlichen Vogelgezwitscher ja auch ihr persönliches kleines Wunder. Die Amsel singt noch in der Dunkelheit vom neuen Morgen. Es ist zwar noch Nacht, aber zugleich doch auch der Anfang eines neuen Tages. Die Amsel weiß, dass der neue Tag bald anbrechen wird. Gott sei Dank! Und so trägt sie jeden Morgen Ihre Kunde in die Welt hinaus.
Lassen Sie es uns ihr nachtun. Wir wollen von unseren kleinen Wundern erzählen. Zum Beispiel in Form eines Liedes. Mit Musik können wir unsere Gefühle gut ausdrücken. Manchmal können wir Ärger oder Verzweiflung durch Singen auch besser bewältigen. Die heilende Wirkung von Musik ist inzwischen erforscht und belegt. Das gemeinsame Singen, z. B. im Gottesdienst, stärkt die Gemeinschaft und manchmal berührt ein Lied auch unser Herz.
Das sind doch wirklich gute Gründe, um dem Herrn ein neues Lied zu singen. So können wir die ewig gültige Botschaft der Bibel zum Klingen bringen – in uns und für andere. Die Botschaft von dem, der uns behütet und begleitet. Von dem, der uns seine Liebe schenkt und unsere Schuld vergibt.
Ich wünsche Ihnen für die vor uns liegende Woche alles Gute und Gottes Segen. Möge es Ihnen gelingen, Gottes kleine Wunder zu entdecken.