Station 6: Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
Psalmpoesie: Mein Gott, ich habe Angst vor dem Tod. Er ist so endgültig, alle Liebe ist zu Ende, es gibt nichts mehr, was uns zusammenhält. Mein Gott, ich blicke auf Dich, woher nur bekomme ich Hoffnung?
Aus der Heiligen Schrift (nach dem Evangelium des Lukas 23 und Johannes 19)
Zusammen mit wohlriechenden Salben umwickelten sie Jesus mit Leinenbinden. Sie legten ihn in eine Grabkammer, die in einen Felsen gehauen war, und in der noch niemand bestattet worden war.
Lebenswelt: Sie nehmen Abschied: Maria, einige Frauen, wenige Männer. Die Freunde von Jesus, die bis zuletzt ausgehalten haben und bei Ihm geblieben sind. Sie halten zusammen. Gemeinsam tun sie das, was sie für Jesus noch tun können: Sie haben die Leiche von Jesus mit duftendem Öl eingerieben und Ihn dann in ein Leinentuch gewickelt. Sie blicken Jesus noch einmal an: so werden sie sich an Ihn erinnern. Sie werden Jesus niemals wiedersehen, davon sind sie überzeugt. Der Abschied ist endgültig. Zusammen tragen sie die Leiche in ein Höhlengrab. Das Grab wird verschlossen.
Gebet: Jesus, Du bist uns nah, wenn wir zusammen nach Dir fragen, zusammen das Leid ertragen, zusammen Hoffnung haben. Dafür danken wir Dir. Amen.
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In unseren Gemeindeschaukästen haben wir für alle Spaziergänger sichtbar ausgehängt: “Wir beten. Wir sind da. Gott ist da.“ In diesen Worten liegt wunderbar viel Kraft.
Die Texte in den Acrylboxen an den Schaukästen und Schwarzen Brettern des Kirchengemeindeverbandes Lobeda sind aktualisiert. Schauen Sie bitte nach und nehmen Sie sich ein Wort mit.
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Psalmpoesie: Mein Gott, ich kann es nicht fassen, doch es ist wahr: ich habe einen Menschen geliebt, doch jetzt ist er tot. Ich weine, weil meine Trauer so groß ist. Er fehlt. Er ist weg. Ich kann diesen Menschen nicht mehr spüren. Mein Gott, was kann ich überhaupt noch tun?
Aus der Heiligen Schrift (nach dem Evangelium des Lukas Kap. 23)
Joseph ging zu Pilatus und bat ihn um den Leichnam Jesu. Dann nahm er ihn vom Kreuz ab. Ein Mann nimmt den toten Jesus vom Kreuz und hält Ihn. Es ist Joseph von Arimathäa. Er übergibt Ihn in die Arme von Maria, der Mutter Jesu. Zärtlich ist die Berührung zwischen der Mutter und dem Toten. Wange an Wange. Wie früher, als Jesus noch lebte. Unten kniet Nikodemus und löst mit den letzten Nägeln Jesu Füße vom Kreuz. Daneben steht weinend Johannes, der Jünger Jesu.
Lebenswelt: Bist du schon einmal mit dem Tod in Berührung gekommen? Es ist unglaublich schwer zu fassen, wenn ein Mensch stirbt, den du lieb hast. Vielleicht hilft es, wenn du den toten Menschen noch einmal siehst und sie oder ihn berührst. Nicht umsonst gibt es auch heute noch den Brauch, die Toten zu Hause feierlich aufzubahren. Eine letzte Begegnung mit einem geliebten Menschen ist wichtig für das Abschiednehmen. Die Liebe hört mit dem Tod nicht auf. Sie verändert sich nur, und sie lehrt, dass es gut ist, wenn wir mitten im Leben sorgsam und zärtlich miteinander umgehen.
Gebet: Jesus, Du hast die Menschen geliebt. Deine Liebe hilft uns in den schwersten Momenten, auch in der Trauer, auch im Tod. Hilf uns, Jesus, dass wir leben und lieben. Amen.
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Psalmpoesie: Mein Gott, wie oft verliere ich mich in meinem Leben. Unendlich weit bin ich weg von dem, was mein Herz lebendig macht. Wie oft fürchte ich, alles ist sinnlos, weil der Tod das Ende ist. Unendlich leer scheint diese Welt. Mein Gott, wo ist eine Liebe, die mich tröstet und mich rettet?
Aus der Heiligen Schrift (nach dem Evangelium des Markus Kap. 15 und Johannes Kap. 19)
Und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: „Eloï, Eloï, lema sabachtani?“ Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Dann hauchte er den Geist aus. Da riss der Vorhang im Tempel in zwei Teile von oben bis unten. Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn. Es waren auch Frauen waren da, darunter Maria.
Lebenswelt: Jesus stirbt. Er fühlt sich allein gelassen, schutzlos seinen Mördern ausgeliefert. Schuldlos wird Er getötet. Maria steht am Kreuz. Sie erkennt in diesem Moment: Wenn Jesus selbst so furchtbar leidet, dann ist Er mir nah, wenn ich leiden muss. Wenn ich Furchtbares erlebe, dann ist Jesus bei mir. Es ist so, als stürbe Er dort, damit ich nicht allein bin, in den schlimmsten Momenten meines Lebens. Wenn ich leide, ist Er mir nah. Wenn ich Furchtbares erlebe, dann ist Er bei mir. Jesus gab sich hin. Für dich. Er ist bei dir. Immer.
Gebet: Jesus, Du bist gestorben, wie ein Mensch stirbt, Du hast Deinen Lebensatem ausgehaucht. Du hast Dich für uns hingegeben. Du bist das Zeugnis von Gottes großer Liebe zu uns und unserer Welt. Du bist Gottes Sohn. Lass uns im Herzen erkennen, was Du für uns getan hast. Und was Du für uns tust. Amen.
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Psalmpoesie: Mein Gott, sie haben mich in ihrer Gewalt. Mein Leben liegt in ihren Händen. Es ist brutal. Mein Gott, bist nicht Du der Herr allen Lebens?
Aus der Heiligen Schrift (nach dem Evangelium des Markus Kap. 15)
Und sie kreuzigten ihn. Die Todesstrafe wird vollzogen. Von drei Seiten schlagen die Hämmer, laut, hart, dumpf. Die Männer nageln Ihn fest. Sie sind ganz bei der Sache, sie machen ihre Arbeit gewissenhaft, aus allen Richtungen tun sie ihr Werk. Einer hebt an einem Stab einen Schwamm mit Essig empor. Jesus soll all die Bitternis aufsaugen.
Lebenswelt: Tod durch Kreuzigung: Diese Grausamkeit ist für uns heute kaum mehr vorstellbar. In West-Deutschland ist die Todesstrafe seit 1949, in der damaligen DDR seit 1987 abgeschafft. Und doch gibt es noch immer viele Länder auf der Erde, die nach ihrer gültigen Rechtsordnung schwere Vergehen mit dem Tod bestrafen. Oft resultieren solche Urteile dazu aus politischer Willkür oder Diskriminierung Andersdenkender, Anderslebender oder Andersgläubiger. Auch die Todesstrafe für Jesus vor 2000 Jahren war ein Mord. Aus christlicher Sicht ist jede Todesstrafe menschenverachtend, lebensverachtend und gottesverachtend. Gott allein ist der Herr des Lebens.
Gebet: Jesus, Gewalt, Mord und Tod gehören bis heute zu unserer Welt. Wir bitten Dich um Kraft für den Widerstand gegen das Töten, um Mut zum Schutz des Lebens und darum, dass Dein Reich komme. Amen.
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Psalmpoesie: Mein Gott, wie oft bin ich in meinem Leben anderen ausgeliefert. Sie kennen kein Mitleid, kein Erbarmen, keine Gnade. In mir schreit es nur noch: „Gib auf!“ Gott, was soll ich nur tun?
Aus der Heiligen Schrift (nach dem Evangelium des Markus Kap. 10 und Johannes Kap. 19)
Pilatus ließ Jesus mit der Geißel auspeitschen und lieferte ihn den Soldaten aus. Diese schlugen ihm ins Gesicht, sie verspotteten ihn und spuckten ihn an. Die Soldaten legten Jesus das Kreuz auf und trieben ihn zur Schädelstätte.
Lebenswelt: Auf dem Weg verließ Jesus die Kraft, und er fiel unter dem schweren Kreuz. Das Kreuz prallt auf den Boden. Jesus stürzt auf die Knie. Er beugt sich nach vorne und krümmt Seinen Rücken. Die Geißel des Soldaten zischt durch die Luft und trifft Jesus. Der Schmerz und der Knall lassen Ihn zusammenzucken. Immer wieder holt der Mann aus und lässt die Waffe schwingen. Er zielt auf den Rücken, er zielt auf sein Opfer. Jesus schaut einerseits erschöpft zu Boden, erträgt die Demütigung. Andererseits blickt Er ruhig auf die Erde, weist mit der Hand auf sie, weil das irdische Wirklichkeit ist. Er ist gekommen, um sie zu erlösen.
Gebet: Jesus, Du hast Stand gehalten. Wir bitten Dich, lass uns durchhalten, wenn unser Weg schwer wird, lass uns innehalten, wenn wir uns verrennen, lass uns zu Dir halten, weil Du zu uns hältst. Amen.
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Heute beginnt die Karwoche. Jesus zieht unter großem Jubel in Jerusalem ein. Dann geht er seinen schwersten Weg. Den Weg zum Kreuz.
Seit alters her, gehen Menschen diesen Weg nach in Andacht. „Jesus – für mich gehst du, ich möchte verstehen und glauben“.
Seit vielen Jahren gehen Jugendliche verschiedener Konfessionen einen „Ökumenischen Kreuzweg der Jugend“. Durch Städte und Dörfer tragen sie ein Kreuz und versuchen, zu verstehen.
Der diesjährige „Kreuzweg der Jugend“ ist in dieser Woche an der Peterskirche zu sehen. Wenn Sie spazieren gehen, wenn Sie auf dem Weg zum Einkaufen sind. Gehen, schauen und beten Sie. „Jeder und jede gehe dem Kreuzweg Jesu für sich allein nach“ –anders geht es nicht.
An jedem Tag können sie die Stationen des Kreuzwegs auch auf unsere homepage sehen. Jugendliche aus unserer Jungen Gemeinde sprechen die Gebete und Lesungen.
Psalmpoesie: Mein Gott, wie oft bin ich alleine in meinem Leben. Ich habe Angst. Alle sind gegen mich. Mein Gott, steh mir bei.
Aus der Heiligen Schrift (nach dem Evangelium des Johannes Kap. 19)
Und sie schrien: Kreuzige ihn! Kreuzige ihn! Doch der Richter Pilatus sprach: Ich finde keine Schuld an ihm. Da schrien sie wieder: Er muss sterben! Kreuzige ihn! Und sie setzten den Richter unter Druck. Darum fragte Pilatus: Jesus, wer bist du? Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen oder zu töten? Da sagte Jesus: Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre.
Lebenswelt: Das Urteil. Einer schaut weg, andere sehen hin. Auf einem Thron sitzt der Richter Pilatus. Im Vordergrund sieht man Jesus in einem purpurfarbenen Gewand. Er beugt sich zu Pilatus hin, ihre Augen treffen sich. Pilatus wird Jesus verurteilen. Ein ungerechtes Urteil. Er wird ihn verurteilen müssen, weil das Volk es so will. Jesus muss es so hinnehmen. Jesus vertraut darauf, dass dahinter ein Plan ist. Gottes Plan. Er weiß, dass menschliche Macht nichts mit wahrer Stärke zu tun hat. Lebenswelt
Gebet: Jesus, Du warst wahrhaft stark. Gib uns die Kraft, zur Wahrheit zu stehen, für sie einzustehen und anderen beizustehen, wenn Unrecht geschieht und sie uns brauchen. Amen.
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Führen Ihre Spazierwege manchmal am Hospiz vorbei und lesen sie dann auch diese Schrift: „Irgendwann, irgendwie, irgendwo…“? Was wollten wir nicht irgendwann schon mal machen…irgendwie kam es nie dazu.
Es gibt versäumtes Leben, vertanen Chancen, die mich traurig zurücklassen. Deshalb brauchen wir solche Geschichten wie den Predigttext von diesem Sonntag Palmarum: Markus 14,3-9.
Wir hören von einer Frau, die den richtigen Moment erwischt hat, die Gelegenheit beim Schopf gepackt hat. Sie entscheidet selbst, was in diesem Moment das Richtige ist und tut es aus voller Überzeugung, aus ganzem Herzen. Sie übergießt Jesus mit dem weit und breit teuersten Parfum. Einen Silberling hat im Durchschnitt damals ein Tagelöhner verdient, wenn er überhaupt Arbeit hatte; 300 Silberlinge soll dieses Parfum wert sein.
Welcher Leichtsinn! Welche Verschwendung! Ja, es geht um ein verschwenderisches, aber berechnungsfreies Geschenk! Sie nimmt auch nicht ein paar Tropfen davon und hebt die anderen für morgen auf. Nein, schüttet gleich den ganzen Inhalt auf Jesu Kopf. Der Augenblick war da! Nicht morgen oder übermorgen, nein, heute! Heute ist genau richtig!
Schauen Sie das Bild an: „Wann, wenn nicht endlich jetzt?“ Wenn der richtige Augenblick einmal verstrichen ist, kann er nicht mehr gefasst werden, er ist für immer vorbei und kommt nicht zurück.
In der Bibel lesen wir, dass der richtige Moment dann ist, wenn uns Christus nahe ist. Wenn wir nahe bei ihm sind. Dann ist Verschwendung keine Verschwendung mehr, sondern die einzig angebrachte Reaktion. Die Frau tut, was sie tut, weil sie den richtigen Augenblick spürt! Sie spürt es aus ganzem Herzen. Das ist ihre Stärke.
Das kann unsere Stärke sein! Was muss sich JETZT ändern? Was kann nicht so bleiben in der Zeit nach den Beschränkungen? Unser altes Leben dann einfach so weitermachen, das kann es wohl nicht gewesen sein?! Nehmen wir die Verletzlichkeit unseres schönen Planeten mit in die neue Zeit? Und unser eigenes Gefühl, so verletzlich, gefährdet und angewiesen zu sein? Was werden wir hoffentlich anders denken, anders tun, wie werden wir hoffentlich anders miteinander umgehen? Ist nicht JETZT endlich der Zeitpunkt da, auf den wir so lange gewartet haben, von dem wir schon lange gesprochen haben, auf den wir gehofft haben? Hatten Sie nicht auch immer wieder das Gefühl: so voll unvernünftig an so vielen Stellen kann es einfach nicht weitergehen?! Spüren wir nicht jetzt, wir müssen und können Grundlegendes verändern?
Ein kleiner Virus hat unser gesellschaftliches Leben nahezu lahm gelegt. Ein Virus geht um die Welt und unsere Welt wird danach eine andere sein.
Jetzt aus ganzem Herzen dem nachspüren, was JETZT dran ist, wofür JETZT der richtige Augenblick ist, den wir jetzt beim Schopf packen müssen, da er sonst vorübergeht. Was muss denn noch passieren?!
Dieser rechte Moment ist in der Bibel so wichtig, dass es dafür ein eigenes Wort gibt: Kairos. Lassen wir ihn nicht vorüberziehen! Ergreifen wir ihn beim Schopf! Denken wir um! Handeln wir neu! Kehren wir um, wie es die Bibel nennt.
Am Palmsonntag vergegenwärtigen wir uns, dass Christus da ist, dass er in unsere Welt, die an so vielen Stellen so kaputt gemacht ist, einzieht. Jesus lässt gelten, was die Frau tut. Er versteht sie. Für ihn ist sie die einzige der Anwesenden, die verstanden hat, was JETZT ist. Damit wendet er sich nicht gegen die Armen, aber er ist auf dem Weg zu seinem Begräbnis. „Die Frau hat meinen Leib im Voraus gesalbt für mein Begräbnis“.
Die anderen Frauen am Ostersonntag werden zu spät kommen, da ist Jesus nicht mehr im Grab. Wo diese Frau vergessen wird, wird die Nachricht von Jesus verkürzt, heißt es.
Lassen wir uns HEUTE Mut machen, wie diese Frau JETZT den Kairos zu ergreifen! Wann, wenn nicht endlich jetzt?
Bleiben Sie behütet! Bleiben Sie unter Gottes Schutz und Segen!
Ihre Pfarrerin Antje Leschik
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Lutz Donnerhacke schrieb am Sonntag, 5. April 2020
Der Familiengottesdienst zum Palmsonntag muss leider ohne persönlich anwesende Gemeindemitglieder auskommen. Er wurde im Martin-Niemöller-Haus vorbereitet und findet online statt.