Am Freitag, den 26.03.2021 wird es im Kirchenkreis Jena um 17 Uhr, in der Stadtkirche Jena St. Michael, den traditionellen Kreuzweg der Jugend geben. Voraussichtlich, nach Hygienebestimmungen (AHAL), treffen sich Konfirmanden und Junge Gemeinden zu diesem wunderbaren Ereignis!
Unser Heiland Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium. (2.Tim 1,10)
Liebe Gemeinde! Gestern saßen mein Mann und ich beim Frühstück in der Küche und unterhielten uns über Ostern. Wir waren beide traurig darüber, dass die Gottesdienste schon wieder ausfallen sollten. Dann überlegten wir, was man „stattdessen“ anbieten könnte, oder wie man bisherige Formate abändern und transportieren kann. Und wir kamen zu der Frage: Was macht einen Gottesdienst eigentlich aus?
„Das geht nicht“, sagte ich „den Zauber einer Osternacht kannst du doch nicht auf Youtube übertragen! Die Gemeinschaft, das gemeinsame Singen ist doch das Wichtigste daran.“
„Für mich nicht.“, sagte mein Mann. „Erinnere dich doch nur mal an die Osternacht vor vier Jahren in Taizé.* Da saßen wir mit 1000 anderen jungen Leuten die ganze Nacht draußen auf dem Erdboden. Es war saukalt, jede Stunde hat mal jemand was aus der Bibel vorgelesen, und man konnte es nicht hören, weil es zu leise war. Das war doch nicht schön! Nein, diese Osternacht gab mir nichts. Nur in der anderen, ein Jahr später…“
„Was war da? Hast du da das Geheimnis der Osternacht gespürt?“ fragte ich ihn.
„Am Anfang war das auch unangenehm. Ich bin fünf Uhr früh aufgestanden. Dann saßen mein Tenorsaxophon und ich zwei Stunden lang eingequetscht zwischen anderen Musikern auf einer harten Treppenstufe, es war kalt und dunkel in der Kirche, und gefrühstückt hatte ich auch noch nichts. Aber dann! Dann hat eine Frau gesungen. Eine einzige, in dieser vollen Kirche, und ansonsten war es ganz still. Sie ist vorgegangen zum Altar und hat die Osterkerze angemacht. Das Licht hat man in der ganzen Kirche gesehen! Und in diesem einen Moment habe ich wirklich im Herzen begriffen, dass es die Frauen waren, die das leere Grab gefunden haben. Und wie krass das gewesen sein muss, als sie danach dem auferstandenen Christus begegnet sind.“
Vielleicht ist das Geheimnis der Osternacht – noch es ist dunkel und kalt. Dunkelheit und Tod sind noch da. Aber du siehst einen Funken Licht und weißt, dass es beginnt, hell zu werden. Die Macht der Finsternis ist gebrochen. Der neue, strahlende Tag beginnt.
Seien Sie gesegnet! Mit herzlichen Grüßen, Angelika Büttner
*Taizé ist ein Ort in Frankreich, in dem eine große ökumenische Kommunität existiert. Diese Brüderschaft ist bekannt für ihre meditativen Gesänge, ihre internationale Offenheit und die Arbeit mit Jugendlichen. Viele Jugendliche fahren eine Woche (oder länger) im Jahr in Gruppen dorthin, um die religiöse Gemeinschaft dort mitzuerleben.
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bauen wir ein Haus auf Stein oder bauen wir auf Sand?
Die Frauen aus Vanuatu nahmen dieses Gleichnis aus der Bergpredigt zum Thema ihrer Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag.
In normalen Zeiten hätten wir nach dieser Ordnung am 5.März 2021 den Gottesdienst gemeinsam mit den Frauen und Männern in der Welt gefeiert.
Leider können wir das in diesem Jahr nicht. Wir können aber darauf hinweisen, mit welchen Problemen Vanuatu zu kämpfen hat. Auf die Situation der Frauen sind wir eingegangen. Heute möchten ich Sie sensibilisieren für die existentiellen Probleme des Inselstaates.
Vanuatu, der kleine große Inselstaat im Pazifik ist das am stärksten von der Klimakatastrophe bedrohte Land.
Erosion, Zyklone, Überschwemmungen, unregelmäßige Regenfälle, Tropenstürme und der Anstieg der Meere, an keinem Ort der Welt wird das Ausmaß des Klimawandels sichtbarer. Und man muss schon ehrlich sein. Die Menschen in Vanuatu tragen daran die wenigste Schuld.
Pele ist eine von 83 Inseln. Die Menschen haben ihre Häuser in der Nähe des Strandes gebaut. Sie leben seit Jahrhunderten vor allem vom Fischfang.
Klimaaktivisten weisen schon seit Jahren auf die Gefahren hin. Das Korallenriff, das auch als Wellenbrecher fungiert, ist zu 90 % eingegangen. Der Strand wir unterspült.
Knochen von Vorfahren liegen am Strand weil auch der Friedhof schon unterspült ist. Die Gräber zerstört. Auf der Insel Pele werden die Menschen umziehen müssen. Aber wer kommt dafür auf?
Geld hat Vanuatu vom Green Climate Fund (Klimafinanzierung) bekommen. 24 Millionen Dollar. Aber das reicht nur für die Aufklärungsarbeit.
Ralf Rengenvanu, der Ausminister von Vanuatu macht die Industriestaaten für die Situation verantwortlich. Er ist frustriert. Er möchte erreichen, dass in Den Haag ein Rechtsgutachten zum Klimaschutz angefragt wird. Einen Anwalt, der die Sache Vanuatus vertritt gibt es schon.
Ein langer Rechtsweg liegt vor Vanuatu.
Aber auch unser Weltgebetstag muss sich verändern. Hoffentlich hin zu mehr Solidarität, zu mehr gegenseitiger Verantwortung in neuen Formen , manchmal digital und manchmal ganz nah, zu mehr Klimaschutz! Sagt Irene Tokarski vom WGT Komitee in Deutschland.
Hoffen wir und beten wir mit den Menschen in Vanuatu und mit einem Segensgebet vom Weltgebetstag:
Gott, lass Du mich stehen auf sicherem Grund, lass mich gehen auf schwankendem Boden.
Sei Du mir nahe, wenn sich die Sonne hebt. Lass mich nun ablegen, was mich bedrängt, und die sein, die nun empfängt.
In Deinen Segen will ich mich legen. Amen
Es grüßt Sie
Ihre Ingrid Poschmann
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Liebe Gemeinde, liebe Freunde des MNH! Herzlich begrüße ich Sie, Sie die sich an diesem Morgen aufgemacht haben, diesem kalten Morgen, damit wir gemeinsam den Gottesdienst zum 38. Geburtstag des Martin Niemöller Hauses feiern. Sehen Sie auf das Foto von der Rückseite des Psalms. Ein Mann im Kreuz, nicht am Kreuz, im Kreuz. Dieser junge Mann, der aus Übermut oder Lust am Klettern, auf das Kreuz gestiegen ist. Er hält sich fest am Kreuz, man könnte auch meinen, er umarmt das Kreuz oder er klammert sich an das Kreuz. Dieses Bild ist durch einen Zufall entstanden, aber es symbolisiert doch in gewisser Weise auch unsere sonderbare Zeit in der wir jetzt leben. Jede und Jeder von uns hat zurzeit sein Kreuz zu tragen. Mal ist es kleiner, mal größer. Und trotzdem, oder erst recht, feiern wir an diesem Kreuz, mit diesem Kreuz die 38. Einweihung des Martin Niemöller Hauses. Wir feiern diesen Gottesdienst, auch mit der Erinnerung an die tollen Kirmesfeste die wir in den 37 Jahren feiern durften. Diese Feste waren für uns so selbstverständlich, aber wir lernen, nichts ist selbstverständlich. Feiern wir den Festgottesdienst im Namen Gottes, des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes. (Ingrid Poschmann)
Mir wurde die Gnade verliehen, den Völkern den unergründlichen Reichtum Christi zu verkündigen und allen die Augen zu öffnen, dass sie erkennen, worin das Geheimnis besteht, das seit ewigen Zeiten bei Gott, der alles geschaffen hat, verborgen war.