Andacht am 21.04.2020

Liebe Gemeinde,

wie oft haben wir dieser Tage gehört, aber auch gespürt und erfahren: alles ist anders. Wir sind auf uns selbst zurückgeworfen. Das hat etwas Erholsames und auch etwas Bedrohliches. Um uns herum ist es leiser geworden, doch dafür in uns lauter. Manchmal stellen sich Fragen, von allein. Wie viel Routine hat uns erfüllt, wie viel Konsum abgelenkt? Was bleibt eigentlich wichtig, wenn das Getöse verstummt und die Verletzbarkeit unseres Lebens laut wird?

Einen Monat geht das nun schon so. Alles ist durcheinander und Erfahrungen gibt es viele. Denken Sie einmal an das vielfältige Spektrum aller Ereignisse und Erlebnisse der letzten Zeit… 

Und doch haben wir vom kleinen Prinzen, bzw. vom Fuchs etwas gelernt. Es ist ganz einfach: “Man sieht nur mit dem Herzen gut. Alles, was wichtig ist, ist für die Augen unsichtbar.” In unserer christlichen Gemeinde haben wir das gerade in dieser schweren Zeit erfahren. Das Wissen und das Gefühl von Geborgenheit war immer präsent. 

Eigentlich sollte heute große Chorfeier sein, mit Gästen und Ehemaligen. Es geht leider nicht. Auch ist nicht klar, wann der Chor sich wieder zu einer Probe treffen kann. Der Chor lebt von der Nähe. Davon, sozusagen ein Klangkörper zu werden. Das ist seine Magie. Mit Nase- Mundmaske und eineinhalb Meter Abstand zwischen den Sängerinnen und Sängern – na ja, ein Bild zum Schmunzeln…

Ich möchte dem Niemöllerchor an dieser Stelle einmal herzlich danken! Danken für das Vertrauen, dem Eifer, der Durchhaltekraft! Für die vielen gelungen und glücklichen Stunden!

Und, es gibt noch eine gute Nachricht! Ab Sonntag, den 3.Mai können wieder Gottesdienste stattfinden! Es besteht allerdings Antragspflicht und die Pflicht, ein Schutzkonzept zu erstellen und zu dokumentieren. Hygiene- und Abstandsgebot, Personalbegrenzung auf 30  – aber immerhin: es geht aufwärts!

Herzliche Grüße und bis zum Wiedersehen!

Ihr Ralf Krieg

Ralf Krieg
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