Andacht am 26.03.2020

Tage voller Befürchtung, Entscheidung, Handeln, Bangen – Wie diese Kältewelle… Nachtfrost minus 6 Grad. Und die Pfirsichblüte, welche ich hier als Gruß zur Verbundenheit schicken möchte, wäre jetzt eigentlich braun verdorrt. Vater, ich danke Dir für diese herausfordernde Situation, denn ich fühle mich momentan so tief in deine Hand gegeben: Diese Blüte strahlt heute, weil ich den Versuch wage, sie zu schützen. Ich habe sie mit Fließmatten vor der Kälte isoliert, und ich trage zweimal in der Nacht Wärmflaschen zu meinen Pfirsichbäumchen. Es ist ein bisschen wie mit dem Wandschirm für die Rose des Kleinen Prinzen. Ganz schön außergewöhnliche  Maßnahmen… übertrieben? – na wenn ich auf die braunen Nachbarbäumchen blicke kommt mir Vertrauen, dass sie wirken und das Handeln fühlt sich richtig an. Ich danke dir, Gott, dass du mich den Rhythmus der Natur spüren lässt und mich am Tiefpunkt dieser Kälte erwachen lässt, 5 Uhr, Wärmflasche rausbringen, Konsequenz ist jetzt gefragt. Ich brauche keinen Wecker – oder ist der Ruf der Amsel, die meinen Garten bewohnt mir jetzt Wecker? Sehr sehr leise durch das geschlossene Fenster kann er wohl eher unterbewusst zu mir dringen. Wie auch der erste Lichtschein deines beginnenden neuen Tages aufweckt, obwohl er schlafenden Augen verborgen bleiben mag. Bitte gib mir die Weisheit, diese Vernetzung mit dem Ganzen, in welchem Du strahlst, jeden Moment zu erkennen und zu leben: bitte trage mich, denn die Fragen sind groß – Ist der Aufwand wirklich richtig? Was wird nach der Kälte? Beim Hantieren mit diesen Maßnahmen der Isolierung werden andere Pflänzlein getreten, wird Wachsen gestört, entsteht Unsicherheit… Soll die Kälte vielleicht einfach in ihrer Härte zuschlagen können, weil durch ausbleibende Pfirsiche die Bäumchen Kräftiger wachsen könnten und so letztlich stärker würden? Ist das Eingreifen in den Lauf der Natur motiviert durch Gier nach vielen Früchten? – Und da übernimmt meinen Gedankenstrom deine Stimme und schallt aus deiner Schöpfung: …Wille geschehe…helfe deinem Unglauben… Frieden…suche…und jage ihm nach…will dem Durstigen geben…So viel du brauchst! Ich nehme meine Flöte und spiele, und bin ganz in den Klangschwingungen deiner Hand getragen. Amen!

Euer Jens.

 

admin
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1 Kommentar zu „Andacht am 26.03.2020“

  1. Christine sagt:

    Lieber Jens,

    da hast Du mir aus dem Herzen gesprochen ! Ich danke Dir !