Der dunkle Wald

Am Küchentisch

Am Tisch sitzen Jana und Volker beim Abendbrot.

Jana: Du glaubst nicht, wen ich heute getroffen habe! Die Marianne aus unserer Klasse!

Volker: Die gibt’s noch? Immer noch so verpeilt? Wo ist die denn gelandet?

Jana: vorwurfsvoll Sie hat Familie und ein Haus! Und es geht ganz offensichtlich sehr gut.

Volker: Man glaubt es kaum. Das hätte man ihr gar nicht zugetraut. Ich dachte, die landet in der Gosse, so wie sie sich immer aufgeführt hat.

Jana: Ach komm. Offenbar kann sich auch in einem solchen Leben etwas ändern.

Volker: Übrigens, ich muss nächsten Monat nach Barcelona. Willst Du mitkommen? Wir können zwei Wochen dranhängen.

Jana: Schon wieder Messe? Hoffentlich bist Du da nicht wieder so schlecht gelaunt.

Volker: Warum denn? Das letzte Mal hab‘ ich mich über die Chinesen geärgert. Du weißt doch, die können nichts außer raubkopieren.

Jana: Echt? Wieder mal Eure Erfindungen billiger und schlecht angeboten?

Volker: Schlimmer! Unsere Produkte sahen gegen deren Zeug total beknackt aus. Das liegt bestimmt am Fertiger in Shenzen. Wir hätten weiter in Taiwan arbeiten lassen sollen.

Jana: Du Armer. Wer kann schon ahnen, dass die so schlimm sind. Was soll nur aus unserer Wirtschaft werden?

Volker: Am Allerschlimmsten ist aber, dass die Chinesen inzwischen selbst entwickeln. Das hätte ich denen gar nicht zu getraut. Wo haben die nur die Ideen her?

Jana: Dabei haben wir doch das beste Schulsystem.

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Lutz Donnerhacke
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