Liebe Leserinnen und Leser unsere kleinen Botschaften im Kaufland und an den Kirchen in Zöllnitz, Rutha, Wöllnitz, Drackendorf und Lobeda!
So sieht es gerade auf meinem Tisch aus. Der Weizen ist gewachsen, herrlich. Das Korn haben wir in die Erde gelegt, weil es sterben muss, damit neues wächst. Heute setze ich das Stück Leben in meinen Garten. In der Mitte ein leergegessenes Osterkörbchen. Es hing an meiner Haustür. Ja, es ist leer. Und was ist denn jetzt nun mit Ostern. Was bleibt denn übrig! Immer noch steht hier darauf, dass es gesegnet ist, das Ostern und dass der Herr auferstanden ist. In der Mitte ist es leer. Aber ich ahne noch den Geschmack der köstlichen Schokolade. So ist das wohl mit Ostern. Das Ganze ist ein Geschenk der Liebe. Jemand hat mich überrascht. Ich war verwundert. Es schmeckte köstlich. Ich habe mich sehr gefreut. Und nun? Wieder Leere? Ist denn nicht drin, was draufsteht?
Was wissen wir von den ersten Christen, die Ostern erlebten. Sie müssen etwas ungeheuerliches erlebt habe- zuerst erschraken sie : Christus, der gestorben ist, lebt. Die einen verstehen sofort und wagen sich, ihre Sicht der Dinge weiter zu erzählen. Die anderen bleiben für lange Zeit irritiert. Die nächsten gehen in ihre Herkunftsfamilien zurück. Verstehen dann auf dem Weg etwas Neues und eine übergroße Freude und die Bestätigung kehrt zurück. Mit Jesus zu gehen, war doch kein Irrweg. Und dann ist da noch der Thomas. Er ist der Zweifler. Er hört von den anderen merkwürdige Dinge. Aber er will es selbst wissen. Er will begreifen. Er will die Finger in die Verwundung legen, die mit dem Tod Jesu gerissen wurde. Er will wissen, was bedeutet es für mich. Und er bleibt dran . Und wir erzählen uns seine Geschichte: Wie er den Auferstandenen trifft und dieser sich ihm , nur ihm ganz eigen zuwendet und ihm anbietet, lege die Finger in die Wunde. Alles, was schmerzvoll und traurig ist, das ist schmerzvoll und traurig. Aber das Leben, es ist groß . Und selig sind , die auch, wenn sie nichts sehen, doch vertrauen. So hört Thomas, der Zweifler und wird einer der Treuesten. Die Legende sagt, Thomas wanderte dann bis Indien, um den Menschen dort die frohmachende Botschaft zu bringen: Gottes Liebe heilt die Wunden. Denn Christus ist vom Tod auferstanden. Das alles finde ich in meinem Osterkörbchen. Diese Geschichte des Anfangs, von Thomas z.B. (Johannes 20)
Noch mehr, habe ich in meinem Körbchen drin. Gestern stand ich vor einem der Jenaer Altersheime mit einer befreundeten Kollegin. Auf allen Balkonen waren alte Menschen versammelt. Wir sagen die Osterlieder unseres Kirchengesangbuchs hoch und runter. Einige sangen fröhlich mit. Eine Möglichkeit in unmöglicher Zeit. Geschichten und Lieder sind in meinem Korb. Und noch etwas: Ein Wort von Martin Luther King. Es steht auch in dem Gesangbuch der Evangelisch- lutherischen Kirche :
Wenn unsere Tage verdunkelt sind und unsere Nächte finsterer als tausend Mitternächte, so wollen wir steht daran denken, dass es in der Welt die große segnende Kraft Gottes gibt, Gott kann Wege aus der Ausweglosigkeit weisen. Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln- zuletzt in den leuchtenden Morgen der Ewigkeit.
Ich schenke Ihnen mein Körbchen und bestimmt können Sie noch viel mehr an Geschichten des Lebens dazu tun.
Eine gesegnete Osterzeit wünscht Ihnen Pfarrerin Maria Krieg.
Maria Krieg
Schlagworte: Corona