Liebe Gemeinde,
Heute lesen Sie etwas über die Religion und die Bildung 🔗 in Vanuatu.
Es ist immer die gleiche Szene: Erst ertönt ein Muschelhorn. Dann bricht plötzlich eine Gruppe laut schreiender Krieger im Rock aus Naturmaterialien durch das Unterholz und bedroht die Neuankömmlinge mit Speeren und Holzknüppeln. Schließlich tritt ein weiterer Krieger aus dem Hintergrund und bildet mit zwei Palmenblättern ein Dach über seinem Kopf, das Zeichen für Willkommen. So werden auch heute noch Fremde in den Kastom-Dörfern rund um Port Vila begrüßt.
„ Wir sind keine Kannibalen mehr, sondern Christen“ sagt Sreeve Joel.
Die Religion ist neben dem Kastom die zweite tragende Säule des Landes. 🔗
In Vanuatu sind 83% der Bevölkerung Christen und gehören einer christlichen Kirche an. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam mit Kaufleuten und Kolonialherren auch die Mission nach Vanuatu.
Die ersten beiden Missionare, John Williams und James Harris, die 1839 in Erromango an Land gingen wurden ermordet und verspeist.
Ihnen nachfolgende Missionare hatten mehr „Glück“ und so konnte zu Beginn der 50iger Jahre des 19. Jahrhunderts die Presbyterianische Kirche in Vanuatu gegründet werden. Sie ist noch heute die größte Kirche auf Vanuatu, neben der anglikanischen, katholischen Kirche und einigen Freikirchen.
17 % der Ni-Vanuatu, so nennen sich die Einwohner selbst, sind Nichtchristen und folgen traditionellen Religionen.
In der Unabhängigkeitsbewegung Mitte des letzten Jahrhunderts spielten die Kirchenleute eine zentrale Rolle.
Der Sonntag gehört auf Vanuatu der Familie und der Kirche. Es gehört dazu in den Gottesdienst zu gehen. Besonders die Frauen sind in den Gemeinden aktiv. Sie bereiten samstags die Gottesdienste vor, besuchen Kranke und helfen bei allen, die Hilfe brauchen.
In Vanuatu besteht Schulpflicht. Allerdings sind nur die ersten 6 Jahre verpflichtend. Die Regierung unterstützt die Schulen bei der Finanzierung der Gebühren für die ersten 6 Jahre, um mehr Kindern den Zugang zur Bildung zu ermöglichen. Oft müssen die Kinder aus den ländlichen Gebieten weite Strecken zu Schule gehen. Einige müssen sogar schon in sehr jungen Jahren das Haus verlassen und ein Internat besuchen. Danach gehen ca. 50% der Schüler und Schülerinnen in weiterführende Schulen. Mädchen wie Jungen zur gleichen Anzahl. Allerdings muss man sich die weiterführende Schule auch leisten können.
Nach dem Abschluss der Sekundarschulausbildung besteht die Möglichkeit einer Hochschulausbildung in Übersee (z.B. Australien oder Neuseeland) oder an der Universität in Port Vila.
Die Alphabetisierungsrate bei Jugendlichen beträgt 95,7 % und bei Erwachsenen 87,5%.
Das war wieder ein Blick in ein Land, das uns fern und doch so nah ist.
Bleiben Sie gesund und behütet,
Es grüßen Sie
Kristin Weigel und Ingrid Poschmann
Ralf Krieg
Schlagworte: Weltgebetstag