⛪ Weihnachtsbrief – Dezember 2020 – KGV Lobeda

Liebe LeserInnen,                                                                          Dezember 2020

Was war das für ein Jahr seit letztem Weihnachtsfest! Wir merken: ein Jahr kann uns ganz schön klein und ängstlich machen. Es war ein Jahr, das uns  nachdenklicher als andere Jahre gemacht hat und wir warten wohl sehnsüchtiger als andere Jahre auf die Nachricht des Engels „Fürchtet euch nicht“. Nicht vor dem Leben. Nicht vor dieser Welt. Wir wollen und müssen es wieder hören, dass jemand an uns glaubt. Nicht irgendjemand, sondern der, der Himmel und Erde gemacht hat. Darum feiern wir Weihnachten, auch und gerade 2020.
Weihnachten, diese Nacht der Nächte, ist die Erinnerung: damals ist etwas  geschehen, was  uns heil machen kann mitten in unserer so zerrissenen Welt. Dem kann man sich nähern, wenn man das ganze Leben Jesu sieht, Kreuz und Krippe und alles dazwischen. Weil man dann sieht, dass dieses göttliche Kind selbst Teil dieser zerrissenen Welt ist. “Gott will im Dunkel wohnen und hat es doch erhellt.“
Gott glaubt an den Menschen Jesus. Gott glaubt an uns Menschen heute, er glaubt an Sie und mich und euch. Gott hält uns fähig für das Leben. Er hält uns des Lebens fähig, das wir haben. Vielleicht nicht so gerne haben oder nicht immer gerne haben. Aber wir haben es. Und leben es.
Diese Welt wird nicht mehr ohne IHN sein. Diese Welt wird nicht ohne Liebe sein. „Love will save the world“, diese  unsere Sehnsucht bekommt zu Weihnachten Kerzen, Lieder, Erzählungen, bekommt viele Menschen, die das teilen. Und wir dürfen solche Menschen sein!
Es wird Weihnachten und damit wird es Zeit geben, die kleine Flamme, die brennt, wahrzunehmen.  Es wird Weihnachten und damit wird es Raum geben, dem Licht in mir, das nicht erloschen ist, nachzulauschen.
Das strahlende Himmelslicht auf diesem Bild ist das, was dem Bild Leben und Wärme gibt. Was wäre dieses Bild, was wäre unser Leben ohne das Himmelslicht?!
Z.Z  müssen wir uns immer wieder online begegnen. Da kommt es besonders auf gutes Licht an, damit wir uns auf dem Bildschirm gut erkennen können. Wir merken immer wieder, wie wichtig es ist, in welchem Licht man die anderen sieht.
So war es ja auch bei den Hirten in der Weihnachtsgeschichte. Sie sitzen einfach so bei ihren Schafen und hüten sie in der Nacht. Das ist ja schließlich ihre Arbeit. Sie tun nichts Besonderes und sind nichts Besonderes.
Doch es wird an sie geglaubt, plötzlich strahlt das Himmelslicht auf sie und die Engel schicken sie nach Bethlehem zur Krippe. Bei göttlichem Licht gesehen sind die „normalen“ Hirten jetzt zu Boten Gottes geworden. 
Das ist das Geheimnis des Glaubens. Es muss jemand an uns glauben, damit wir an uns glauben können. Gott glaubt an uns, sein Himmelslicht leuchtet, erleuchtet uns mit göttlichem Licht und fragt uns auch:
Wen können wir durch das göttliche Licht in einem neuen Licht, mit neuem Blick sehen?
Möge Christus uns umhüllen mit seinem Himmelslicht und  beschützen in der Nacht der Nächte und in allen Nächten!
Es komme, was mag. ER, das Licht, ist da. Darauf vertrauen wir.

Gesegnete Weihnachten!
Ihre Pfarrerin Antje Leschik
                               

Antje Leschik
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