Liebe Gemeinde,
zu Erntedank werden wir beten: „Es warten alle auf dich, dass du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit“ (Psalm 104). Das Warten haben wir deutlich vor Augen. Ganz nah in unserer Nachbarschaft und gleich vor der Tür um die Ecke. Was würde Jesus dazu sagen? Ich vermute, er würde weinen über die Not, die so groß geworden ist, dass Tausende aus ihrer Heimat einfach zu Fuß mit Sandalen und zwei Taschen in der Hand loslaufen. Und keine Ahnung haben, wo sie ankommen können. Und getrennt sind von ihren Lieben. Wahrscheinlich würde Jesus alles Gute tun, was er nur könnte und er würde wohl zu seinem himmlischen Vater flehen.
Lassen Sie uns seine Nachfolge bleiben! Öffnen wir Herzen und Hände denen, die aus großem Hunger nach Brot und Menschlichkeit in unsere Stadt kommen! Unser Leben wird dadurch reicher und bunter.
Zu Erntedank danken wir für das Leben überhaupt: Gott erhält den Kreislauf des Werdens und Vergehens. Gott danken bedeutet für mich auch, dass wir uns gegenseitig danken für wertvolle Begegnungen und gute Gespräche, für Gemeindefeste und Gesprächsgruppen. Zu Erntedank ermutigen wir uns das Leben weiter miteinander zu teilen und uns mitzuteilen. Wenn wir uns mit Offenheit begegnen, werden wir als Gemeinde wachsen mit unseren unterschiedlichen Erfahrungen. Auch leidvolle Abschiede fallen leichter, wenn wir sie teilen können. Lassen Sie uns gemeinsam zu Erntedank in den Gottesdiensten am 4. Oktober einstimmen: „Lobe den Herrn, meine Seele, Halleluja“ (Psalm 104).
Gottes Segen begleite uns so wie es in dem irischen Segensspruch heißt: „Gott sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen“.
Es grüßt Sie Ihre Pfarrerin Antje Leschik
Antje Leschik