Liebe Gemeinde,
der Juli ist da und damit ein neues Kirchenblatt! Und für manche kommt der Urlaub, für die Kinder die langen Sommerferien. Für August-September wird es wieder ein gemeinsames Kirchenblatt mit der Stadtkirchengemeinde Jena geben. Wir alle zusammen sind gespannt, was dann hoffentlich wieder möglich ist. Wir freuen uns über unsere Gottesdienst und über jedes Treffen, das in unserer Gemeinde im Freien in dieser immer noch außergewöhnlichen Zeit möglich ist! Wenn unsere Vorfahren sich verabredet haben, haben sie oft den Zusatz gebraucht: so Gott will und wir leben. So ist es auch für uns, eigentlich ja immer, im Moment nehmen wir das in besonderer Weise wahr.
Der Monatsspruch für Juli heißt. „ Der Engel des Herrn rührte Elia an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.“ 1. Könige 19,7 Elia ist müde und kraftlos. Er bricht zusammen. Dass er gerade unter einem Wacholder Ruhe findet, hat Symbolkraft. Schon seit dem Altertum wird das Zypressengewächs als Heilpflanze benutzt. Elia schläft unter diesem Busch ein und kommt ins Träumen. Er ist an einem Tiefpunkt und hat nur eine Frage: wie soll es weitergehen? Der Engel sagt: Steh auf und iss! Essen hält Leib und Seele zusammen. Elia, der es wirklich satt hat, soll satt werden. Und wie geht es dann weiter? „Nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen“, eine „Stimme verschwebenden Schweigens“, so übersetzt Martin Buber. Die Stille als heilsame Erfahrung, das wünsche ich uns im Sommermonat Juli. Wir sollten uns vor wichtigen Gesprächen und Begegnungen, vor Entscheidungen Zeit der Stille und des Nachdenkens gönnen. Ich wünsche uns den Mut und die Kraft für solche stillen Momente, um Gottes „Stimme verschwebenden Schweigens“ wahrzunehmen. „Gesegnet ist zu nennen, wer einen Sessel hat, um sanft darin zu pennen. Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf, so spricht das Wort der Bibel. Mensch, warum sorgst du so?“, so schreibt die Gruppe Klüngelbeutel. Jeder braucht Zeiten, um den Alltag zu überdenken, Zeiten, um die Zeit zu vergessen. Das wünsche ich Ihnen für die Zeit, in der Sie Urlaub haben. Und dass Sie womöglich beim Aufwachen nach dem Schlummern neue Ideen haben, die Gott Ihnen im Schlaf geschenkt hat! „Gesegnet ist zu nennen, wer einen Sessel hat, um sanft darin zu pennen“, wenn er es nötig hat. So einen Sessel wünsche ich uns im Urlaub!
Bleiben Sie, bleibt ihr behütet! Ihre, eure Pfarrerin Antje Leschik
Antje Leschik