“Himmlische Sphären” (Rainer Schmidt, Heidelberg)
In einem Solokonzert auf einer Altzither in Psalterform (der “größeren Schwester” der bekannten Konzertzither) wird filigranes Saitenspiel aus dem Erbe der Lautenliteratur des Barock zu hören sein. Durch den farbenreichen und warmen Klang, welcher der Laute in besonderer Weise nahekommt, läßt diese intime Musik den Tag zu einer sanften Neige kommen. Erleben Sie eine musikalische Reise in eine Zeit, in welcher die Magie solcher Klänge als Trost und als Vorgeschmack auf die Töne des Himmels empfunden wurde.
Auf dem Programm stehen Transkriptionen von ursprünglich für Barocklaute komponierten Suiten und Partiten. Neben der berühmten Suite BWV 997 von J. S. Bach erklingen Werke anderer deutscher Barockkomponisten und Lautenisten: Partiten von E. G. Baron (damals “Kgl. Kammermusikus” am Hof von Friedrich dem Großen) und von S. L. Weiss, dem berühmtesten Lautenvirtuosen aller Zeiten. Dieser fand 1718, vor ~ 300 Jahren, am Dresdner Hof seine Lebensstellung, nachdem er in Rom auch den cantablen italienischen Stil kennengelernt hatte.
Aus dem Umfeld der glänzenden Musikkultur des Bayreuther Hofes stammt eine der eleganten Sonaten von B. J. Hagen. Dort war die Laute unter der Förderung der musikbegeisterten Markgräfin Wilhelmine zu einer späten, ungeahnten Blüte gekommen, um dann aber bald in einen längeren Dornröschenschlaf zu fallen. Voller Anmut drückt das frühklassische Werk Hagens dieses poesievolle Bild aus.
Rainer Schmidt studierte die Konzertzither, nach mehrjährigem Privatunterricht bei Gernot Sauter, in Seminaren des deutschen Zithermusikbundes und an der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen mit dem Abschluss des staatlichen Lehrdiploms. Er gab zahlreiche Solokonzerte im In- und Ausland.
Ralf Krieg