Station 3: Jesus wird an das Kreuz genagelt
Psalmpoesie: Mein Gott, sie haben mich in ihrer Gewalt. Mein Leben liegt in ihren Händen. Es ist brutal. Mein Gott, bist nicht Du der Herr allen Lebens?
Aus der Heiligen Schrift (nach dem Evangelium des Markus Kap. 15)
Und sie kreuzigten ihn. Die Todesstrafe wird vollzogen. Von drei Seiten schlagen die Hämmer, laut, hart, dumpf. Die Männer nageln Ihn fest. Sie sind ganz bei der Sache, sie machen ihre Arbeit gewissenhaft, aus allen Richtungen tun sie ihr Werk. Einer hebt an einem Stab einen Schwamm mit Essig empor. Jesus soll all die Bitternis aufsaugen.
Lebenswelt: Tod durch Kreuzigung: Diese Grausamkeit ist für uns heute kaum mehr vorstellbar. In West-Deutschland ist die Todesstrafe seit 1949, in der damaligen DDR seit 1987 abgeschafft. Und doch gibt es noch immer viele Länder auf der Erde, die nach ihrer gültigen Rechtsordnung schwere Vergehen mit dem Tod bestrafen. Oft resultieren solche Urteile dazu aus politischer Willkür oder Diskriminierung Andersdenkender, Anderslebender oder Andersgläubiger. Auch die Todesstrafe für Jesus vor 2000 Jahren war ein Mord. Aus christlicher Sicht ist jede Todesstrafe menschenverachtend, lebensverachtend und gottesverachtend. Gott allein ist der Herr des Lebens.
Gebet: Jesus, Gewalt, Mord und Tod gehören bis heute zu unserer Welt. Wir bitten Dich um Kraft für den Widerstand gegen das Töten, um Mut zum Schutz des Lebens und darum, dass Dein Reich komme. Amen.
Ralf Krieg
Schlagworte: Kreuzweg