Paul Ernst Ruppel (1913 – 2006) gestaltete seine 1960 komponierte Passion bewusst in deutscher Sprache auf der Grundlage von afro-amerikanischen Spirituals und Gospels. In Verbindung zur altkirchlichen Passions-Liturgie und ausgewählten biblischen Texten veranschaulicht dieses Werk eine meditative Bildbetrachtung. Durch Trauer, Gotteslob und Kampfeswille gehen die archaischen Klänge eine Symbiose mit der christlichen Glaubensgewissheit ein und werden so selbst zur Suche und Frage nach der Erinnerung, nach den Wurzeln und nach der eigenen Bestimmung.
Ralf Krieg